Demo am 07.12 2019

„‚Verkehr heißt nicht nur Auto‘

Radler demonstrieren am Samstag für mehr Platz und Sicherheit auf der Luitpoldbrücke

Aus zwei mach eine: Am Samstag war am späten Nachmittag eine der beiden Autospuren Richtung Bahnhof gesperrt. Das könnte immer so sein, wenn es nach den rund 60 Fahrradfahrern ginge, die sich dort zu einer Demonstration getroffen hatten. Sie forderten mehr Platz und Sicherheit für Radler.

Auf der äußeren Autospur auf der Luitpoldbrücke waren am Samstag Fahrradfahrer unterwegs – von den Autos getrennt durch Bierkästen, gelbe und blaue Leitkegel und rote Plastikpoller. Rund 20 Minuten fuhren rund 60 Radler im Kreis: auf dem Radweg über die Brücke Richtung Michel Hotel und retour über die gesperrte Autospur. „Die Haushaltsbefragung zur Mobilität hat gezeigt, dass 28% der Verkehrsteilnahmer in Landshut bereits Fahrradfahren. Und wir finden, dass für sie mehr gemacht werden muss“, sagte Iris Haas, Sprecherin des Netzwerkes Landshut Natürlich-Mobil. Das Netzwerk hatte die Demo gemeinsam mit dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und Fridays-For-Future organisiert. „Wir wollen Sensibilität für die Sicherheit der Radler schaffen.“

Radroute zwischen Altstadt und Bahnhof verbessern

Es geht um die Route zwischen Altstadt und Bahnhof: Die ausgewiesenen Radwege führen an der Luitpoldstraße entlang. Weil einige Ampeln den Weg unterbrechen und rechtsabbiegende Autofahrer gefährlich werden können, entscheiden sich viele Radler für die Alternative über die Papiererstraße. „Aber dieser Weg in die Altstadt hört vor der Brücke auf“, erklärte Stefan Bartz vom Netzwerk Landshut Natürlich-Mobil. „Dann muss man einen Umweg durch die Unterführung nehmen. Daher wählen die meisten den direkten Weg – und werden zum Geisterradler.“ Stattdessen solle die direkte Verbindung über die zweite Autospur geschaffen werden. Die zweite Fahrspur auf der Luitpoldstraße würde in diesem Fall erst hinter der Brücke beginnen. „Wir könnten uns auch vorstellen, dass ein Umweltstreifen entsteht, also nur für Busse Taxis und Radler“, so Haas. Es gehe darum, dass der Platz auf der Straße gerechter  verteilt werde, so Roswitha Keil vom ADFC. Denn, das ergänzte Siegfried Polsfuß vom VCD: „Es heißt immer, der Verkehr muss fließen. Aber Verkehr heißt nicht nur Autos, dazu gehören auch Fußgänger und Radfahrer, die gleichberechtigt behandelt werden müssen.“ Auf die Verkehrswende hofft auch Sarah Schöps von Fridays-For-Future und fand: „Die Gesellschaft ist bereit dazu.“ Nachdem die Radfahrer rund 20 Minuten über die Brücke hin- und hergependelt waren, wurde die Demo beendet. Doch abgehakt ist das Thema für die Organisatoren noch lange nicht: „Wir hoffen, dass sich in den Köpfen der Stadträte etwas ändert. Es gibt keine Klimawende ohne Verkehrswende“, sagte Netzwerk-Sprecherin Haas. „Deswegen werden wir nicht müde, immer wieder auf die Sicherheit der Radfahrer hinzuweisen. Im Frühjahr, wenn die Radsaison wieder losgeht, werden wir wieder da sein.““

Artikel von Ulrike Schnyder aus der Landshuter Zeitung vom Montag, 9. Dezember 2019

Ramadama in der Bayerwaldsiedlung

Gemeinsam mit einigen Aktiven von „Fridays For Future“, Landshut natürlich mobil und einer engagierten Gruppe Landshuter Bürgerinnen und Bürger hat die ÖDP am Samstag, 4. Mai 2019 eine Säuberungsaktion in der nördlichen Bayerwaldsiedlung durchgeführt.

Innerhalb von knapp zwei Stunden wurde ein stattlicher Haufen Müll von Plastik, Glasflaschen und ein großer Eimer Zigarettenkippen gesammelt. OB-Kandidat Dr. Stefan Müller-Kroehling wies darauf hin, dass Mikroplastik eine tickende Zeitbombe sei und es weltweit in absehbarer Zeit zu einem der größten Probleme werde. Er forderte daher: „Mikroplastik muss an der Quelle gestoppt werden!“. Es belastet in hohen Konzentrationen bereits die Isar und sein Bachbett – 87,9 Partikel Mikroplastik pro Kubikmeter Flusswasser fanden Forscher der Universität Bayreuth 2018 oberhalb von Landshut – Tendenz steigend.

Erschreckend war die große Menge an giftigen Zigarettenstummeln, die man in der kurzen Zeit fand. Denn die Filter der weggeworfenen Kippen stecken voller Giftstoffe. Beim Rauchen sammeln sich Nikotin, Arsen, Blei und viele andere Chemikalien in den Filtern. Immer wenn es regnet, sickern diese Stoffe mit dem Regenwasser in den Boden oder in die Kanalisation. Laut Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) vergiftet schon ein einziger weggeworfener Zigarettenstummel schätzungsweise 40 Liter Grundwasser. Auf diesem Weg gelangen jedes Jahr weltweit etwa 90 Tonnen an Nikotin und über eine Tonne Arsen in die Umwelt.

ÖDP Landshut

St. Nikola blüht auf!

Letztes Jahr haben uns Horrormeldungen aufschrecken lassen: Seit 1989 bis heute haben wir in Deutschland 76% der Masse von Fluginsekten verloren! Insbesondere unsere Honigbiene, aber auch Wildbienenarten haben einen starken Rückgang zu verzeichnen. Dies veranlasste die Pfarrgemeinde dazu, noch vor dem erfolgreichen Volksbegehren zum Artenschutz, selbst zu handeln.

Vor kurzem legten daher die Pfarrjugend und der Pfarrgemeinderat auf einer ca. 70 m² großen Fläche gegenüber der Kirche Alt-St. Nikola eine Blühfläche an. Momentan ist beim Zugang von der Nikolastraße noch nicht viel zu sehen. Die ersten Blüten sind aber schon zu erkennen und bald sollen hier Kornblume, Wiesensalbei, Margarite, Wiesen-Flockenblume; Klatschmohn und Hornklee dem eintönigen Grün einen bunten Farbtupfer verleihen. Passend dazu schufen die Kinder und Jugendlichen der Pfarrei ein Insektenhotel aus zwei massiven Holzstelen und mehreren Aludosen mit Pflanzenstängeln, die ein „N“ für Nikola symbolisieren. Wir hoffen, dass nun viele Wildbienen in die neue Unterkunft einziehen werden!

Christian Thurmaier

Critical Mass (Definition)

Auszug aus Wikipedia

Critical mass (engl., dt. kritische Masse) ist eine weltweite Bewegung, bei der sich mehrere nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer (hauptsächlich Radfahrer) scheinbar zufällig und unorganisiert treffen, um mit gemeinsamen Fahrten durch Innenstädte, ihrer bloßen Menge und dem konzentrierten Auftreten von Fahrrädern auf den Radverkehr als Form des
Individualverkehrs aufmerksam zu machen.

Eine „critical mass“ hat keinen Verantwortlichen sowie keine zentrale Organisation: Critical-Mass-Aktionen entstehen, wenn irgendeine Person sich einen Ort und einen Zeitpunkt überlegt und zu einer gemeinsamen Fahrt durch (…) beliebig wählbare Medien aufruft und damit Ort und Zeitpunkt bekanntgibt. Wenn sich daraufhin genügend Menschen einfinden, um gemeinsam zu fahren, findet die CM statt.
Critical Mass Rides finden meist einmal im Monat (oft am letzten Freitag im Monat), aber auch zu verschiedenen Anlässen wie Demonstrationen, Reclaim-the-Streets-Partys oder verschiedenen Aktionstagen sowie zu verschiedenen politischen wie sozialen Themen statt.

Regeln:

Mehr als 15 Radfahrer dürfen nach § 27 StVO einen geschlossenen Verband bilden, der als solcher für andere Verkehrsteilnehmer deutlich erkennbar sein muss. Für diesen Verband gelten sinngemäß die Verkehrsregeln eines einzelnen Fahrzeuges und er hat z. B. – als wäre er etwa ein Sattelzug – in einem Zug über eine Kreuzung mit Ampel zu fahren, selbst wenn diese zwischenzeitlich auf Rot umschaltet. (…) Sie dürfen auch auf der Fahrbahn zu zweit nebeneinander fahren.

Motivation:

Teilnehmern einer Critical Mass geht es darum, an einer „Fahrradtour durch die Stadt“ teilzunehmen (…). Durch das massenhafte Zusammenkommen sehen sich Teilnehmer bestärkt, sich außerhalb dieser Aktionsform auf verschiedenen Ebenen für eine Verkehrswende einzusetzen und die weltweite Bewegung zu nutzen, „um mit dem Druck der Straße mehr Rechte für Radfahrer und vor allem eine bessere Infrastruktur und mehr Platz einzufordern“ (Die Zeit).